Als Radfahrer erlebte
ich auf einem Großteil der Ausfahrten unglaubliche Begegnungen mit anderen
Verkehrsteilnehmern. Mit anderen Fahrradfahrer und Fußgängern am meisten. Auf nahezu jeder Ausfahrt passiert etwas Unvorhergesehenes.
Dass man von Autofahrern oft übersehen und fast umgefahren wird gehört zur
Tagesordnung. Ganz besonders, wenn man tatsächlich mal Radwege benutzt. Ich
gebe gerne zu, dass ich Radwege nur noch dann benutze, wenn es unbedingt notwendig ist. Das
Radwegenetz in unserem Land ist meines Erachtens zu mehr als 70% in einem so schlechten
Zustand, dass die Benutzung mit einem Sportgerät eine Gefahr für FahrerIn und Equipment darstellt. Oft sind
diese Radwege gemeinsam von Fußgängern und Radfahrern zu benutzen, was wiederum
nahezu zwangsläufig zu Komplikationen führt. Langsamere Radfahrer mit Ihren
Sonntag-Ausfahr-Rädern gondeln gemütlich
von links nach rechts, die gesamte Wegbreite ausnutzend. Oder sie fahren zu
zweit nebeneinander, ohne Rücksicht auf das, was möglicherweise von hinten
kommt.
Mit Fußgängern verhält es sich ähnlich. Schlimm wird es, wenn diese dann auch
noch Ihre Hunde dabei haben. Häufig nicht angeleint oder wenn, dann so lang,
dass diese auch nichts mehr nutzt. Herrchen ganz rechts auf dem Weg, Hund ganz
links. Dazwischen die Leine…
Neulich kamen mir drei junge Frauen auf einem schmalen Radweg entgegen. Zwei
nebeneinander, die dritte versetzt auf meiner Spur. Die zwei vorneweg haben
sich eingereiht und Platz gemacht – die dritte konnte das nicht, weil sie
während der Fahrt mit Ihrem Handy zugange war und mich nicht gesehen hat….
Gestern: Verkehrsberuhigte Zone in einem
Wohngebiet. 6 Fahrräder kommen mir entgegen.
Auf der Straßen waren die Buckel, die Autofahrer zum abbremsen zwingen
sollen. Links und rechts jeweils eine breite Gosse, die mit dem Rad leicht zu
passieren sind, ohne über die Buckel zu krachen. Was passiert: fünf halten sich
rechts auf ihrer Seite, eine Frau fährt auf meine Seite und versucht zeitgleich
mit mir da durch zu kommen. Solche Hupen…
Heute: Einspuriger Feldweg. Vor mir gehen ein Mann und eine Frau auf der linken
Seite in dieselbe Richtung wie ich. Kein Problem. Fußgänger links, so ist das
richtig. Rechts war ausreichend Platz zum vorbeifahren.
Der Mann sieht mich, als er sich umdreht, schubst die Frau auf die rechte,
meine Seite und rennt hinterher. Ausweichen in letzter Sekunde.
Irgendein Typ hat mich mal regelrecht verfolgt und beschimpft, nachdem ich ihn
in seinem Auto in einer 30-er- Zone überholt habe. Scheibenwaschanlagen werden
auch gerne mal dann angemacht, wenn man gerade überholt.
Von Planwagenfahrern angepöbelt, bespuckt und mit Bier begossen. Alles schon da
gewesen.
LEJOG
Die Vorbereitungen laufen weiter planmäßig.
Die Rückfähre ist gebucht, das letzte Hotel auf der Hinreise in Oostende auch.
Jetzt fehlt nur noch die Bestätigung für den Mietwagen.
Im Training liege ich voll im Soll, auch wenn mir das kalte und regnerische
Wetter in den letzten zwei Wochen etwas einen Strich durch die Rechnung gemacht
hat. Eine längere Fahrt im Dauerregen habe ich jedenfalls hinter mir – die Erfahrung
kann wohl gerade für England nicht schaden :-)
Was nervt, ist der momentan vorherrschende kalte Wind.
Vor zwei Wochen bin ich tatsächlich einmal gelaufen. 10 Kilometer. I can tell
you: der Fuß hat ganz schön gemeckert. Vor allem nach dem Lauf. Ich übe mich
weiter in Geduld.
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