Montag, 31. August 2009

NordseeMan

So. Nach einem Jahr bin ich jetzt quasi der Nord-Ostsee-Man ;-)
Nach der Langdistanz in Glücksburg vor einem Jahr stand gestern die halbe Ironman-Distanz (1,9 / 90 / 21 KM) in Wilhelmshaven auf dem Plan.
Schon am Freitag Abend sind wir (leider ohne Lisa) in unsere Ferienwohnung in Schortens, gleich um die Ecke von Wilhelmshaven eingerückt.
Leider wurde das Wetter schon auf der Hinreise den Vorhersagen der Wetterberichte gerecht - ab Oldenburg fing es heftig an zu regnen. Über Nacht kam noch starker Wind und sinkende Temperaturen hinzu.
Beim Abholen der Startunterlagen am Samstag Vormittag herrschte im Hafenbecken fast mehr Wellengang als in der Kieler Förde vor einem Jahr. Der kalte Wind kam mit ca. 30 KM/h von Süd / Süd-West. So war ich froh, dass ich noch einen Tag Zeit hatte und nicht über die Kurzdistanz am Samstag ran musste.

Sonntag früh um 7 Uhr war die Welt weitgehend in Ordnung. Mit nur 11 Grad war es zwar recht schattig, aber der Wind hatte nachgelassen und die Sonne ging vor einem wolkenlosen Himmel auf. Die Temperaturen und der Wind sorgten dann auch für allgemeines Gejammer in der Wechselzone. Warme Sachen für das Radfahren wurden, wo vorhanden, bereitgelegt. Ich hatte ich lediglich für eine Radweste entschieden, was im nachhinein richtig war. Viele waren später in Lang/Lang oder mit Arm- und Beinlingen plus Regenjacken unterwegs.

Pünktlich um 9 Uhr setze ich mich mit der ersten Startgruppe in Bewegung, nicht ohne schon vorher einen ordentlichen Hieb Salzwasser geschluckt zu haben. Eine Welle hatte ich irgendwie zu mir verirrt. Der Dreieckskurs war zweimal zu schwimmen und führte zunächst mit dem Wind gegen die aufgehende Sonne. Letzteres machte die Orientierung recht schwer, wenn man keine Füße vor sich hatte. Nach ca 300 K(r)ampfmetern schwammen wir um eine Boje herum - jetzt gegen den Wind. Die Wellen kamen sehr "rubbelig" und ließen ein rhytmisches Schwimmen kaum zu. Im Gegensatz zur Ostsee, gibt es im geschlossenen Hafenbecken keine Dünung, mit der man schwimmen und atmen kann. So landete beim atmen auch entsprechend viel Hafenwasser im Magen. Hatte ich auf der ersten Runde noch mehr den Eindruck zu ertrinken, und die eine Bleiente im Wasser zu liegen, verging der zweite Durchgang recht schnelle. Ein Gefühl für die wirkliche Geschwindigkeit oder meine Platzierung hatte ich nicht. Um so erstaunter war ich, dass sich in der Wechselzone von der Großteil der Räder befanden.

Hier verlor ich ein wenig Zeit, weil ich zunächst den Neo (wieder) nicht aufbekam und später die Socken und die Weste nicht zügig anbekam. Anderen ging es aber wohl genau so. Später stelle sich heraus, dass ich "schon" nach 0:37:21h wieder an Land war und als 41. nach unter 40 Minuten auf dem Rad saß. So, what??

Auf dem Rad dauert es immer ein Weilchen, bis sich der Puls beruhigt und ich mein Tempo gefunden habe. In Wilhelmshaven ging es gleich recht zügig an , schon nach wenigen 100 Meter hatte ich an einer Brücke die Befürchtung, dass mir entweder die Lunge oder meine Oberschenkel platzen. Beides traf nun nicht ein und ich konnte beruhigt meine Runden drehen, ohne zu oft überholt zu werden. 5 Runden waren zu absolvieren. Der Wind nach von Runde zu Runde zu und machte uns ebenso wie der eine oder andere, zunächst kurze, Regenschauer, zu schaffen. Auf der letzten Runde kam's dann heftig von oben. Bis auf die Knochen naß (und kalt) erreichte ich die Wechselzone im Hafen nach 02:44:20h. Das entspricht einem Schnitt von 33,6 KM7h (inkl. beider Wechsel!!). Ich denke, dass war eine der besseren Radzeiten, die ich bislang so abgeliefert habe. Sicher nicht weltberühmt im Vergleich, aber gut für meine bescheidenen Verhältnisse. Schneller als erwartet und in etwa so schnell, wie (bei gutem Wetter) gehofft.

Nach kam der Halbmarathon, meine bis dato Lieblingsdisziplin. Nachdem ich mich mit nassen Socken in die vollgelaufenen Laufschuhe gequengelt hatte lief ich bei strömenden Regen und frischem, böigen Wind auf die erste der 4 Laufrunden. Die Radweste hatte ich angelassen und empfand sie bei zunächst vorherrschendem Rückenwind als zu warm. Das änderte sich nach 1,5 KM, als es auf der Standpromenade gegen den Wind ging.
Die erste Runde lief sich noch recht gut und ohne große Schmerzen. Auf der zweiten merkte ich den Anstieg zur Kaiser-Wilhelm-Brücke schon recht deutlich. Auf der dritten Runde nach ich sie noch fast laufend und auf der letzen Runde ging ich sie hoch. Die Schmerzen in den Beinen waren nun fies und die Sache machte keinen Spaß mehr. Trotzdem lief ich den Halbmarathon, bis auf die wenigen Meter an der Brücke, durch. Darüber bin ich doch ein wenig froh.
Die Laufzeit war mit 1:54:03h wirklich so schlecht, wie erwartet. Unter gesunden Umständen laufe ich den Halbmarathon im Triathlon ca. 25 Minuten schneller, was mich in diesem Fall so richtig nach vorne katapultiert hätte.
So beendete ich den vorletzten Saisonwettkampf erst nach 05:15:45h auf Platz 96 bzw. Platz 16 in meiner Altersklasse (Schwimmen Platz 7 / Rad 12. / Laufen 13.)

Die Rückfahrt und die letzte Nacht waren von sehr schweren Schmerzen geprägt, die sich heute im Laufe des Tages fast in Nichts auflösten und nur einen gesunden Muskelkater in den Oberschenkeln vom radeln zurückließen. Auf irgendein Training habe ich dann heute verzichtet ;-)

Am kommenden Sonntag endet die Saison mit der Mitteldistanz in Köln, während der ich wohl wieder leiden, schimpfen und mich zum wiederholten Male fragen muss: "Warum tust du dir den Scheiß an?".

Dienstag, 25. August 2009

Ein blauer Zehnagel - Endlich!

Nein - ich drehe nicht durch :-)
Ich heute zum zweiten mal seit letztem Sonntag wieder 15 KM am Stück gelaufen. Also: durchgelaufen. So ohne Pause. Dabei habe ich ich mal wieder einen blauen Zehnagel eingefangen. Schön ist das, wenn man Schmerzen einordnen kann.
Die im Bein werden (glaube ich) gaaaaanz langsam weniger. Das Laufen an sich ist bei weitem nicht die pure Freude und jeder Schritt tut weh; aber die Hoffnung stirbt als letztes - sagt man.
Der Osteopathe und der Sportarzt bzw. die Physiotherapeuten arbeiten mittlerweile (von einander unwissend) auf derselben Schiene. Beide bearbeiten zur Zeit "Triggerpunkte", also eine Art von "Verklebungen" oder "Verknotungen" in den Muskeln. Das tut fies weh und treibt, richtig gemacht, die Tränen in die Augen. Hilft aber und macht süchtig nach mehr ;-)) Insgesamt 6 Behandlungen habe ich hinter mir. Halbzeit also.

Am Sonntag steht die Mitteldistanz beim NordseeMan in Wilhelmshaven an und eine Woche später ist (Triathlon-)Saisonschluß in Köln ebenfalls über die halbe Ironmanstrecke.
Ich hoffe, dass ich die beiden Halbmarathons irgendwie durchlaufen kann und das die Zielzeiten um die 5 Stunden +/- 10 Minuten liegen werden. Mehr ist wohl nicht drin, würde aber ein noch einigermassen versöhnliches Saisonende bedeuten.

So ganz habe ich die Hoffnung auf einen Marathon auch noch nicht aufgegeben. In Frankfurt wird am 25. Okotber gerannt - der letzte interessante Termin in diesem Jahr...

Mittwoch, 12. August 2009

Finishs in Sassenberg und Rheine


Ich war in den letzten Wochen ein wenig (schreib-)faul, aber auch schlecht motiviert, mich mit dem Sport zu befassen. Das einzige, was Spaß macht ist das Rad fahren. Beim Schwimmen mache ich nicht mehr als notwenig und laufen vermeide ich lieber. Es ärgert mich doch irgendwie, dass ich momentan nicht so kann, wie ich gerne möchte.

Was die Schmerzen im Bein angeht, habe ich mich jetzt einem Osteopathen anvertraut. Zweimal hat er jetzt an mir herumgebogen, morgen früh steht die dritte Sitzung an. Er diagnostizierte eine Blockade des Ilio-Sakralgelenks, was wiederum zu einer weiteren Blockade einiger Wirbel geführt hat. Beides versucht er nun aufzuheben. Ich glaube daran und deshalb meine ich, dass es bereits besser wird.
Wenn ich dann aber Laufe ändere ich meine Meinung recht schnell.
Zusätzlich war ich gestern bei einem Sportarzt in Osnabrück. Da er selbst Triathlet und Läufer ist, versteht er meine Sorgen und Probleme ganz gut. Zuerst hat er auf den Bandscheibenvorfall getippt, nachdem er den Befund des MRT von vor 4 Jahren angefordert und gelesen hatte, war die Diagnose dann die, die ich hören wollte: Muskuläre Probleme. Maßnahme: zunächst Massagen und Tabletten zur Muskelentspannung. Radfahren und Laufen darf ich ab morgen wieder.

Das Laufen trainiere ich nur einmal pro Woche auf der 11 KM-Runde. Zusätzlich habe ich die beiden Starts in Sassenberg (1,7 /66/14,6 KM) und Rheine (1,5/40/10KM) an den letzen beiden Wochenenden bestritten Mit den ersten beiden Disziplinen war ich mehr oder minder zufrieden. In Sassenberg war ich ein wenig enttäuscht über meine Leistung auf dem Rad - da hatte ich mehr erwartet, kam aber nicht in den Tritt. Auf der letzten Radrunde habe ich eine Schmerztablette genommen, um einigermassen laufen zu können. Das Ding ist nach hinten losgegangen. Zwar waren die Schmerzen in Bein nicht so stark wie sonst, dafür hatte ich auf den ersten 5 KM derbe Magenschmerzen, die mich vom Durchlaufen abhielten und erst später nachließen. Als ich wieder zuhause war, sprangen alle Systeme auf "rot" nichts ging mehr.

Schwimmen: 0:29:26h / Platz 27
Bike 2:02:41 / Platz 70 (inkl. beider Wechsel)
Run 1:10:55 / Platz 71
Gesamt: 3:43:02h / Platz 62 / AK M45 Pl. 6

Platz 6 der Alterklasse habe ich auch in Rheine eine Woche später erobert, ohne Schmerzmittel.
So richtig Lust hatte ich keine und wollte selbst, nachdem ich die Startunterlagen schon abgeholt hatte, noch umkehren, Im 21°C warmen Dortmund-Ems-Kanal schwamm ich mal wieder zu weit von hinten los und hatte einige Mühe zu überholen. Die Arme wurden schwer und spätestens auf dem Rückweg der Wendepunktstrecke kämpfte ich gefühlt gegen das Ertrinken. Umso erstaunter war ich, als ich schon nach 25:15 Minuten wieder Land unter den Füßen hatte. Was der Neo doch alles so ausmacht - ich bin jedes Mal wieder überrascht. Selbst der erste Wechsel ging einigermaßen schnell von statten, so dass ich die 4 Radrunden schnell in Angriff nehmen konnte. Hier konnte ich fast den Druck machen, den ich machen wollte, auch wenn ich mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden bin. Das muss ich für das nächste Jahr noch emsig trainieren. Nach Genau 01:05h war ich wieder zurück in der Wechselzone und machte mich auf die ebenfalls 4 fast flachen Laufrunden, für die ich 50:19 Minuten benötigte. Mehr war nicht drin. 02:22:55h war die Gesamtzeit, mit der ich zufrieden sein kann. Platz 36 Gesamt und Platz 6 in der Altersklasse sind in Ordnung für dieses Jahr.

Fest im Plan sind jetzt noch der NordseeMan am letzten Augustwochenende in Wilhelmshaven und eine Woche später der Saisonabschluß in Köln, was mittlerweile eine gute Tradition wird. Beides Mitteldistanzen.

Zudem kämpfe ich noch mit mir, ob ich doch am kommenden Samstag über die Mitteldistanz in Hückeswagen gehen soll. Den Start für die Verbandsliga habe ich abgesagt, aber im offenen Feld könnte ich den Halbmarathon so langsam angehen lassen, wie nötig. Mal sehen, wie das Wetter wird.