Sonntag, 31. Juli 2011

Münster-Triathlon

Mit etwas Spannung erwartet habe ich meinen dritten Start beim immer in minutenschnelle ausgebuchten Triathlon in Münster. Spannung deshalb, weil ich wissen wollte, ob und welchen Trainingseffekt die Transalp hatte bzw. ob sie mir immer noch in den Knochen steckt. Ein letzter Test vor dem OstseeMan.

Das Wetter war nicht gerade meines und so hatte ich recht wenig Lust, mich bei knappen 16 Grad Lufttemperatur in das trübe Hafenwasser zu stürzen. 21 Grad sollte das laut den Angaben des Veranstalters haben - gefühlt waren es wesentlich weniger, als mich in der ersten Startgruppe ziemlich weit hinten einreihte. Eine Taktik, die sonst eigentlich häufig für mich aufgeht, heute aber ein Schuss in den Ofen war. Ich bekam reichlich auf die Mütze und einen Wassereinbruch in der Schwimmbrille, den ich erst bei der ersten Wende nach 500m beheben konnte.
Danach war auch endlich ein einigermaßen freies Schwimmen möglich. So kam ich dann etwas schneller als erwartet, aber langsamer als erhofft nach 28:13 min auf  Platz 61 liegend (von 256) an Land.
Dummerweise habe ich den ersten Wechsel völlig versemmelt. Zunächst kam ich nicht (wieder einmal) aus dem prallgefüllten Neoprenanzug; der alte Mann musste sich in der überraschenderweise noch vollen Wechselzone auf den Allerwertesten setzen, um die Pelle herunter zu zerren. Zu allem Überfluss bekam ich die linke Socke dann nicht angezogen. Summer Summarum habe so sicher mehr als eine Minute verloren.

Auf dem Rad lief es dann wirklich gut und flüssig. Einen recht hohen Puls konnte ich auf der kurzen, schnellen Strecke ignorieren. Die Folge war, das ich diesmal kaum überholt wurde und auch im Gegenwind einen guten Druck auf die Pedale bringen konnte. Klar, da ist immer noch Luft nach oben ;-)

Nach 1:00:16, also nur wenig langsamer als erhofft, stand bzw. hing der Büffel wieder am Wechselplatz. In der Gesamtwertung war das die 51."schnellste" Radzeit.

Die nun folgenden 10 KM waren auf einer 5-Runde, die logischerweise zweimal zu durchlaufen war, auf und ab am Kanal zu bewältigen. Auf der ersten Runde lief vor mir ein Athlet (StarNr. 422) , mit dem ich mich schon auf der Radrunde immer wieder duelliert und der mich kurz nach dem zweiten Wechsel, den ich in "normalen 1:15min bewältigte, überholt hatte. Ich dachte, er würde mir locker davonziehen aber das war nicht der Fall. Er lief etwas langsamer, als ich gekonnt hätte. Ich entschied aber, mehr auf Sicherheit zu laufen, eine Woche vor dem Event in Glücksburg und ließ mich von ihm ziehen. 21:38 für die ersten 5 KM waren recht solide und ich war im Plan. Bei KM 6 mußte ich ihn und viele andere dann doch überholen. Das Tempo wurde etwas verschleppt.
Der Kollege konnte nun nicht mehr so recht folgen und kam etwas mehr als eine Minute nach mir ins Ziel. 21:40min brauchte ich für die zweite Runde, 43:18min gesamt (Platz  31 im Laufen von 256). 43 Minuten hatte ich einkalkuliert, das passte also.

Insgesamt stehen damit 2:15:38h zu Buche, meine persönliche Bestzeit bei dieser Veranstaltung nach 3 Starts in Folge.
Platz 42 gesamt / Platz 9 in der Altersklasse M45. Im letzten Jahr haben 3 Minuten mehr zu Platz 5 bzw. Platz 46 gereicht.
Platz 5 in der AK wäre diesmal soeben drin gewesen, wenn die Patzer beim ersten Wechsel nicht passiert wären.
Bin aber trotzdem gut zufrieden!


Im Grunde genommen waren die kühlen Temperaturen ideal. Nicht zu kühl als auch nicht so heiß, wie im letzten Jahr, als das Wasser schon über 24°Cundie Luft auf 25°C hatte.

Die düstere alte Industrieruine direkt am Hafenbecken, die ehemalige OSMO-Halle mag ich nach wie vor nicht. Sie ist kalt. Von den Temperaturen her aber auch von ihrer Ausstrahlung. Positiv ist natürlich, dass die Wechselzone selbst bei Regen trocken bleibt ;-)

Ein absolutes Plus in Münster (Marathon wie Triathlon) sind die immer warmen Duschen. Was ich persönlich auch sehr schätze, ist ein Teil der Zielverpflegung die von P.Jentschura gesponsert wird. WARMER Hirse-oder-was-auch-immer-Brei. Heute gab es neben kalten Getränken auch noch warmen Tee. Das scheint meinem Magen zu bekommen.
POTT's alkoholfrei gab's natürlich auch. Sonst nur Melonen - das war nicht so prickelnd.




Dienstag, 26. Juli 2011

Hunger

Es bereitet mir wirke Sorge. Spätestens seit der Transalp "leide" ;-) ich unter permantem Hunger und futtere im mich rein, was ich finde. Zwischenzeitlich sinkt das Potential mal ein wenig, aber seit Sonntag bin ich wieder voll dabei. Will sagen: Mein Körpergewicht bleibt konstant (hoch), auch wenn ich es eigentlich reduzieren möchte.  Der Wille ist stark, aber der Körper schwach..

Heute flatterte mir noch das offizielle Zertifikat auf den (Arbeits-)Schreibtisch, dass ich eine NULL bin. Woher es kam, weiss ich nicht. Ich vermute, Tim hat sie gebracht, aber wo zum Teufel hat der es her??? Die Kollegen sagen, den Typen hätten sie schon mal in der Zeitung gesehen und er sah aus wie mein Bruder. Den können sie aber nicht kennen.

Mal sehen, ob sich das aufklärt.

Seit Sonntag laboriere ich übrigens an DEM Muskelkater meines Lebens. Die Treppen komme ich kaum runter, ich gehe wie John Wayne in besten Tagen und gelegentlich knickt mir ein Bein weg, als ob mir jemand in die Kniekehle getreten hätte. Ein etwas gewichtsreduziertes Krafttraininig gestern hat keine Linderung gebracht. Ein "geballerte" Radeinheit heute über 52 KM scheint dagegen zu wirken.

Man kommenden Sonntag steht der Triathlon über die Kurzdistanz in Münster an, der letzte Trainingswettkampf vor dem Ostseeman in zwei Wochen.
Ich erwarte eine normale Schwimmzeit von ca. 30 Minuten über 1,5 KM im Hafenbecken, wie immer. Auf das Radfahren hingegen bin ich gespannt. Hier hoffe ich auf eine Verbesserung auf hoffentlich ganz knapp unter 60 Minuten.
Den anschliessenden 10-KM-Lauf sollte ich in soliden 43 Minuten absolvieren können.
Zusammen mit den beiden Wechseln von ca. 4 Minuten hoffe ich auf eine Endzeit etwas unter 2:17h

Sonntag, 24. Juli 2011

Ich bin eine Null!

Viele haben es gewusst, manche geahnt. Nur ich nicht. Seit heute Mittag ist es aber amtlich: Ich bin eine Null. Genauer gesagt: eine "Georgsmarienhütter 0". So nämlich heißt der 50 KM-Lauf rund um das gleichnamige Städtchen im Süden von Osnabrück und knappe 20 KM von zuhause entfernt. "Null", weil es null offizielle Zeitmessungen und null Wertungen gibt. Das ganze ist also kein Wettkampf im herkömmlichen Sinn.
Warum das nun? So kurz vor dem Ostseeman in zwei Wochen und vor allem bei dem Schietwetter? Na ja. Wie das eben so ist. Gestern nach der wöchentlichen Schwimmeinheit beim Warmbadetag in Versmold, habe ich unbedacht von mir gegeben, dass ich heute einen langen Lauf machen muss, aber wenig Motivation wegen der Wettervorhersage hatte. 30 KM bei kalten und regnerischen Bedingungen sind für mich nicht so furchtbar verlockend. Schwupps war ich quasi überredet und das schlechte Gewissen trieb mich heute früh um 4 Uhr tatsächlich aus den Federn. 10 Grad, Nieselregen. Genau genommen wusste ich nicht, was da nach dem Start in Kloster Oesede um 6 Uhr (die langsameren Läufer starten um 5:30h) auf mich zukommt. Insgesamt werden es wohl so um die 100-150 Teilnehmer gewesen sein, von denen ein Teil bereits in der Sporthalle (=Start/Ziel) übernachtet hatte.
Als große Gruppe liefen wie die ersten KM mehr oder weniger zusammen. Vermutlich im 5-er Schnitt, was sehr angenehm und nicht fordernd war. Ideal eigentlich für einen langen Lauf - den ich grundsätzlich viel schneller laufe. So nach und nach zerbröselte die Gruppe und ich fand mich in einer 12-köpfigen Spitzengruppe wieder, die sehr gleichmäßig und harmonisch lief. Nach knapp einer Stunde hatten wir den letzten Läufer der vor uns gestarteten Gruppe, kurz vor der ersten von 4 Verpflegungsstationen, eingeholt. An den Stationen (eigentlich sollten es 5 sein, aber die dritte war noch nicht aufgebaut, als wir vorbei kamen) gab es süßen Instanttee, Wasser und ab Station zwei auch Cola. Bananen, teilweise Schokolinsen.
Die genaue Strecke kenne ich nicht und kann sie auch nicht nachvollziehen, die KM-Abschnitte sind nicht gekennzeichnet. Die "Georgsmarienhütter Null" ist seit neuesten als offizieller Wanderweg markiert. Vorwiegender Untergrund sind Waldwege, zum Teil unwegsame Trampelpfade. Teile der Strecke gehen über asphaltierte Wirtschaftswege, nur sehr wenige KM an befahrenen Hauptstraßen. Ca. 920 Höhenmeter Anstieg sind dabei zu bewältigen.
Spätestens nach dem großen Anstieg zum Herrmannsturm auf dem Dörenberg habe ich die Orientierung verloren. Genauso wie meine Gruppe, die zunächst hinter mir war. Der permanente Regen hatte die Waldböden teilweise in glitschige Untergründe verwandelt. Neben losen Steinen, Baumwurzeln und Unebenheiten war es zeitweilig etwas schwierig, sich nicht lang zu machen. Die durch den Niederschlag auf der Brille eingeschränkte Sicht machte das und das finden der Wegmarkierungen nicht einfacher. "Meine Gruppe" hatte mich zwischenzeitlich wieder eingeholt, und zog, als ich anfing mit der Bandscheibe zu laborieren auch davon. Später habe ich festgestellt, das die Gruppe nur 35 laufen wollte und ihr Auto dort abgestellt hatte. Irgendwo bei ca. KM 36 habe ich eine Markierung in einen schmalen zugewachsenen Trampelpfad übersehen und wurde durch Jogger, die ich unterwegs traf, darauf aufmerksam gemacht. Gut 2-3 KM Umweg. Schiet. Spätestens jetzt, aber eigentlich schon vorher, hatte ich keine Lust mehr. Zum Glück kam kurz danach die 3. (eigentlich 4.) Verpflegungsstelle, an der ich reichlich getankt habe. Die letzten 15 KM musste ich wie viele andere leider auch, ziemlich häufig wandern. Die Bandscheibe aber durch die Kälte verkrampfende Oberschenkel und Waden ließen immer öfter kein ordentliches Laufen zu, und wenn, dann wurden die Schritte immer kleiner.
Wie dem auch sei: Nach 5:15h war mein erster Ultra-Marathon für mich beendet. 15 Minuten früher als erwartet, aber auch 15 Minuten später als möglich.
Jetzt, gute 9 Stunden später lassen die Schmerzen ein wenig nach. Muskelkater könnte zurückbleiben - was ist das eigenlich???
 
Fazit: Ich denke, es gibt Dinge im Leben, die man nur einmal gemacht haben muss. Oder?
Klar, das schlechte Wetter hat den Spaßfaktor auf der ansonsten wahrscheinlich wirklich schönen Strecke natürlich stark getrübt. Die mangelhafte Kalorienzufuhr muss ich mir selbst zuschreiben - ich hatte mit Nahrhaftem an den Verpflegungsstellen gerechnet.

Sonntag, 10. Juli 2011

TOUR Transalp 2011 - Der Bericht

Was lange gärt, wird endlich gut!

Eine Woche habe ich benötigt, um in meiner Erinnerung zu kramen, Gedanken zu ordnen und Abläufe nachzulesen. 

Seit heute ist er fertig, mein persönlicher Bericht zur Alpenüberquerung. Viele meiner Gedanken habe ich auf 11 DIN-A-Seiten zum Download bzw. in Tagesetappen zum Online lesen auf unserer Website untergebracht. Einiges wird fehlen. Mit Sicherheit die Einschätzung, das wir im letzten Jahr die Tans-X sicher nicht wie geplant durchgestanden hätten. Konditionell war zumindest ich unter dem Niveau von diesem Jahr. Der Gepäcktransport am Rad oder auf dem Rücken hätte die Sache nicht angenehmer gemacht, auch ween es sich nicht um ein Radrennen gehandelt hätt, die Strecke kürzer und die Höhenmeter weniger waren.

Anyway. Viel Spaß beim Lesen!

Donnerstag, 7. Juli 2011

Zurück zuhause

Es ist vollbracht!

Jaco und ich haben unser mehr oder weniger gehütetes Ziel in die erste Hälfte der Gesamtwertung zu kommen, gerade so erfüllt. Darauf sind wir, wie wir finden zu Recht, stolz. 38:58:23h haben wir für die 917 Kilometer über 22 Alpenpässe von Sonthofen nach Arco am Gardasee benötigt. 101. unserer Altersklasse (Masters) und Platz 294 overall haben wir in der Schlussabrechnung belegt.
610 Teams wurden nach der ersten und nur noch 557 nach der 7. und letzten Etappe im Ziel in Arco gewertet. Wie viele tatsächlich gestartet sind ist mir nicht bekannt.

Anyway: Mit meinem tiefstapelnden Teampartner Jaco hatte ich einen mindestens gleichwertigen Partner zur Seite, der mich von den Pässen heruntergebracht und in der Fläche ins Etappenziel gezogen hat. Nicht nur unterwegs, sondern vor allem vor und nach den Rennen hatten wir jede Menge Spaß zusammen, was nicht zuletzt auch am gemeinsamen Biergeschmack gelegen haben kann.
Die Transalp 2011 war mit Sicherheit nicht das letzte gemeinsame Event. Wir sind da schon was am planen dran; zusammen mit Georg und Sascha vom Team NRW...
Nach nunmehr 5 Tagen nach Rennende versuche ich noch immer meine Gedanken zu ordnen und das Kopfkino in Gang zu bringen. Ich habe angefangen einen Bericht über die Transalp zu schreiben, benötige aber wohl noch ein paar Tage dafür.

Also dranbleiben...