Sonntag, 7. März 2010

Training auf der Insel

... leider kein Trainingscamp auf Mallorca oder den Kanaren. Statt dessen trainiere ich seit einer Woche (wieder) in England. Wenn es die Zeit denn zulässt.

Relativ kurzfristig haben wir uns im Betrieb entschlossen, dass ich für einen begrenzten Zeitraum in unser Büro in Luton wechsle. "Begrenzt" heißt: zwei bis 6 Monate. Halb zog es mich - halb fiel ich hin  ;-)
Etwas ähnliches habe ich ja bereits vor exakt 3 Jahren, in der Vorbereitung zu meinem ersten Ironman gemacht, den ich dann ja verhältnismäßig gut, mit relativ wenig Training gefinisht habe. Schon damals habe ich gesagt: "Vielleicht ist weniger manchmal mehr". Mal sehen. Es ist nicht meine Absicht, das Training vorsätzlich zu reduzieren, aber es ist halt zwangsläufig so. Laufstrecken sind mir ebenso wenig bekannt, wie Radstrecken. Mein Rennrad habe ich (noch) nicht dabei, dafür das MTB, das ich auch auf dem kurzen Weg zur Arbeit einsetzen kann.
Ich weiß zwar, wo ein Schwimmbad ist, war aber noch nicht dort. Mit den örtlichen "Dunstable Roadrunners" habe ich bereits Kontakt aufgenommen, und würde gerne am nächsten Mittwochabend mal mit der Gruppe laufen.
Aus der Erfahrung der letzten Jahre weiß ich, dass es recht schwierig, will sagen: gefährlich für Läufer ist, sich im öffentlichen Straßenverkehr zu bewegen. Die Straßen außerhalb der Ortschaften sind meistens sehr eng, unübersichtlich und viel befahren. Fußwege uneben und oft überwachsen oder/und mit Löchern übersät.

Immerhin: In dieser ersten Woche bin ich dreimal gelaufen, das erste Mal seit Weihnachten die 50 KM-Marke geknackt. Zum Laufen ist generell zu sagen, dass die Schmerzen sich seit rund 2 1/2 Wochen in einem erträglichen Maß befinden und ich wieder deutlich mehr Spaß daran finde. Die Geschwindigkeit nimmt langsam auch wieder zu - das Körpergewicht aber auch.
Am Gewicht arbeite ich ebenfalls. Gute 5 KG müssen runter, damit ich wieder in meine Klamotten passe. 7 KG, damit ich zufrieden bin. 1 KG habe ich bereits geschafft; über den Rest kann ich hoffentlich berichten.

Die Familie, besonders Lisa, ist, wenn ich es positiv betrachte, allenfalls durchwachsen begeistert von der Geschichte. Ich denke, aber, dass wir uns nach ein paar Wochen auf die neue Situation eingeschossen haben, und das Leben wie gewohnt weiter geht, auch wenn ich nicht zuhause bin. Wir haben das einmal gemeistert und bringen das auch ein zweites Mal hinter uns.
Aufgrund der Entfernung werde ich allerdings in diesem Jahr wohl nicht so häufig nach Hause kommen können. Mit dem Auto sind das gut 700 KM, die ich wegen der Kanal Über- oder Unterquerung selten unter 10 Stunden schaffe. Das machten dann 20 Stunden pro Wochenende. Eine wirkliche Tortur, I can tell you...
Fliegen bietet sich nach Münster an, ist aber unverhältnismäßig teuer, auch wenn man früh bucht. Dortmund ist ab Luton sehr günstig, nur stellt sich das das Transportproblem vom und zum Flughafen. Ich kann Christine am Montag früh kaum zumuten vor der Arbeit 3 Stunden hin und her zu fahren...

Ich arbeite in Luton, wohne im angrenzenden Dunstable. Bed & Breakfast in einem sehr ruhig gelegenen Haus am Stadtrand. Viel mehr kann ich zu den Örtlichkeiten noch nicht sagen, abgesehen davon, dass Luton alles andere als schön ist.Mal sehen, wie sich die Gegend in den nächsten Wochen entwickelt, wenn es Frühling wird.