Am Wochenende war es soweit. Ostern!
:-))
Im Ernst. Ich hatte geplant, eine längere Tour mit vollen Gepäck als Vorbereitung für die Englandreise zu machen, um das Equipment und mich selbst zu testen. Weil Ostern ja auch ein Familienfest ist, habe ich mich dafür entschieden, zunächst zu meinen Eltern in Nienburg und von da aus am nächsten Tag weiter zu Lisa nach Magdeburg zu radeln. Jennie konnte ich schnell davon überzeugen, am Sonntag mit meinem Auto nachzukommen, damit wir am Montag zusammen zurückfahren konnten.
Das „Kleine Schwarze“ hatte ich in der
Vorwoche noch zur Jahresinspektion zu dem Schrauber meines Vertrauens in Bad
Iburg gebracht. Ohne Befund diesmal. Zuhause habe ich dann noch meinen alten
ersten Triathlon Lenker herausgekramt und angebaut. Ich denke, dass ich ihn ab
und an nutzen kann – auch um den Rücken zu entlasten.
Zu meinen beiden Satteltaschen hatte ich vor kurzen noch eine weitere gekauft,
die oben, quer über dem Gepäckträger liegt und an den Satteltaschen befestigt
wird. Hatte ich das schon geschrieben? :-)
Ich habe alle Taschen möglichst realitätsnah gepackt und für diese Reise zu
viel, aber im Vergleich zu dem, was ich in England mitnehmen muss, zu wenig
eingepackt. In einer Satteltasche hatte ich noch drei schwere Flaschen Getränke
für meinen Vater. Ich kann sagen: Das Rad konnte ich nicht mehr heben…
Das Wetter am Karfreitag war dann eher…, na sagen wir mal: Aprilwetter. Unmittelbar
nach einem Regenschauer bin ich am frühen Vormittag losgefahren. Lange
Winterhose und Langarmtrikot mit wahlweise Windweste oder Regenjacke anstatt
kurz/kurz. Schon in Versmold war ich gut nass.
Der mäßig starke Wind kam von hinten. In Halle musste ich zum ersten Mal die
Regenjacke herauskramen; schon am Anstieg in Ascheloh war das Klima unter der
Jacke, ungefähr so wie draußen. Nur halt wärmer.
Auch mein Garmin Navi hatte an diesem Wochenende einen
Generaltest. Bisher hatte ich Probleme tatsächlich die Strecke zu fahren, die
ich mir auf der Website „Ride With GPS“
zusammengestrickt hatte. Das Navi hatte sich jedes Mal eine kürzere Strecke
zusammengebaut. Das Ergebnis war dann natürlich nicht so furchtbar
zufriedenstellend.
Bis auf wenige Ausnahmen hat es dann auch geklappt. Zu meinen Eltern bin ich ja
schon einige Mal auf unterschiedlichen Strecken gefahren. Diesmal sollte die
Route über Werther, an Bielefeld und Herford vorbei nach Bad Salzuflen, Vlotho,
Rinteln und dort über den Berg nach Nienburg gehen. 159 KM hatte das System
errechnet – 158 hatte ich später auf dem Tacho stehen. Erwartungsgemäß war es eine der landschaftlich schöneren Strecken, besonders zwischen Bielefeld und Bückeburg.
Rücken- oder angenehmer Seitenwind bis Rinteln machten das
wechselhafte Wetter erträglich.
Hier musste ich mich zum ersten Mal
unterstellen, um einem deftigen Guss zu entgehen. Ab das ging es dann in einen
permanenten fiesen, kalten Gegenwind bis Nienburg.
Der Wind, aber auch das hohe Gewicht des Rades (und von mir)
haben die Durchschnittsgeschwindigkeit auf 24,6 KM/h bei etwas über 1.000
Höhenmetern gesenkt. So richtig toll ist das nicht, passt aber in meine
Kalkulation von einem Schnitt von 22 KM/h in England.
Ziemlich platt kam ich dann zuhause an und freute mich auch 200 Kilometer
Rückenwind und tollen Sonnenschein am Samstag nach Magdeburg.
Der zweite Teil der Reise begann tatsächlich im strahlenden
Sonnenschein. Um halb 9 in der Frühe war es noch recht schattig, weshalb ich
mich zwar für kurz/kurz aber mit entsprechenden Arm- bzw. Beinlingen und
Windweste entschied.
Bereits nach weniger als einer Stunde war die Sonne verschwunden und aus der
Weste wurde eine Jacke. Dazu noch Überschuhe gegen kalte Füße.
Sagte ich, dass der Wind gedreht hatte und mir nun aus Nord / Nord-Ost direkt
und stramm ins Gesicht blies? Nein? Es war aber so und die Aussicht auf über
200 kalte Kilometer ließen meine Motivation nicht gerade Purzelbäume schlagen.

Am Samstag hatte ich mich (wieder einmal) schlecht ernährt, das wollte ich nun
ändern. Der Plan – auch für den England-Trip – ist alle zwei Stunden etwas zu
essen. So kam mir dann ein Bäcker mit heißer Schokolade und Erdbeerkuchen um
kurz nach 11 Uhr am Vormittag ganz Recht.
Die Wärme von Raum und Getränk kam mir ganz gelegen.



Platt und unwahrscheinlichen Rückenschmerzen. Die rührten allerdings nicht von
der Wirbelsäule her, sondern waren mehr rechts und links angesiedelt.
Zu Belohnung gab es einen super Quiche und ein schönes Osterwochenende in
Magdeburg mit meinen Kindern.
Fazit:
376 KM in 15:44h. Grüner Bereich
9.166 Kcal sind eine Menge Holz. Da muss ich am Nachschub arbeiten
Das Rad: OL, keine Probleme. Sorgen mache ich mir
allerdings aufgrund der oft schlechten Straßen- / Radwegqualität. Die kommt dem
Rad nicht zugute. Es tut mir in der Seele weh, wie ich das kleine Schwarze hier
misshandle.
Navigation. Die Scheint jetzt zu passen. Die Dateien für England muss ich noch
ein wenig aufmöbeln und während der Fahrt ein wenig mehr aufpassen um solche Wald
Passagen zu vermeiden.
Die zweite Tagesetappe von Fowey nach Glastonbury (aktuell über 211 KM und mehr
als 3000 HM) sollte ich besser noch einmal überdenken.