Da nun schon wieder einige Wochen seit meinem
letzten Blogeintrag ins Land gegangen sind, muss ich heute beim
Schreiben und Ihr beim lesen etwas Zeit mitbringen.
Seit meinem erfolgreichen Überleben beim NordseeMan habe ich keine
Laufrunde zu Ende gebracht. Zu stark waren die Schmerzen im linken Knie
seit dem Wettkampf beim Laufen. Und nur beim Laufen. Kein Problem auf
dem Rad oder bei der Beinpresse im Fitnessraum. So sind in diesem Monat
bis heute nur lumpige 15 Laufkilometer zustande gekommen. Ich hoffe allerdings
darauf, dass ich am kommenden Wochenende das Training nach einer
weiteren 2-wöchigen Pause wieder aufnehmen kann.
In der Tat ist die Luft seit dem NordseeMan ziemlich raus. selbst die
Anmeldung zum Münsterland Giro am 3. Oktober kann mich nicht richtig
motovieren, mich zu quälen. Aber das muss ich zu dieser Jahreszeit auch
nicht mehr wirklich. Die Saison 2011 ist im Grunde vorbei und der Blick
richtet sich zögerlich auf 2012. Um so mehr habe ich mich über ein Schreiben vom niedersächsischen
Triathlon Verband gefreut. Die Depesche erreichte mich per reitendem
Boten am letzten Wochenende. Der Inhalt: ein Schreiben, in den sich der
Verband entschuldigt, dass ich als Bronzemedaillengewinner der
Landesmeisterschaften in der AK M45 am Veranstaltungstag nicht mit der
Medaille und der Urkunde nach Hause gehen konnte - dabei war ich es, der
nicht an der Siegerehrung teilnahm. Die Urkunde und die dekorative
Medaille waren dem Schreiben beigelegt und werden sicher einen
Ehrenplatz bei mir finden. Darauf bin ich doch ein wenig stolz.
Die letzten vergangenen Wochen haben wir dann zu einem Großteil
Lisa gewidmet. Der Semesterbeginn in Magdeburg steht nun unmittelbar
bevor. Das hat zur Folge, dass die WG-Bewohner seit Wochen mit dem
zusammenklauben von Möbeln und Ausrüstungsgegenständen für die neue
Wohnung beschäftigt waren. Nur allzu klar, dass auch die Eltern ab und an
mit zur Hand gegen mussten. (K)eine Frage der Ehre und mehr eine
Selbstverständlichkeit. Lisas "Hauptumzug" stand am vergangenen Montag an.
Zusammen mit Christine
haben wir die letzten Möbel, Wäsche
etc. nach "FernOst" (Zitat von der Uni Madgeburg) gebracht, gebohrt,
montiert, hin- und her geräumt und Gardinen genäht. Die vorerst
letzten Nägel waren Dienstag früh in der Wand, danach nahte der Abschied
- für alle nicht ganz einfach. Für Lisa ist es eine neue Herausforderung
in einem neuen Lebensabschnitt und wir freuen uns darüber mit ihr. Der
Gewöhnungsprozess wird wohl ein wenig andauern. Meine innere Flagge hing
heute jedenfalls auf Halbmast. Zuvor
allerdings hatte ich noch die Freude, eines von Lisas
Geburtstagsgeschenken einzulösen. Von ihrem Freunden hatte sie eine
Paris-Reise geschenkt bekommen, bei der ich Chauffeur und Reiseführer in
Personalunion sein durfte ;-)
Am frühen Freitagmorgen sind wir mit dem Auto losgestochen und waren
gute 6 Stunden später im Hotel im 19. Arrondissement.
Viel Zeit haben wir hier nicht verloren und haben uns direkt zur
nächsten Metrostation aufgemacht um mit dem obligatorischen
Touristenprogramm zu beginnen. Am ersten Nachmittag standen der Arc de
Triomphe und natürlich der Eiffelturm mit
Trocadero auf dem Programm. Zwischenzeitlich sind wir über die
Champs Elysees gewandert, vorbei an den Palästen und am
Invalidendom. Am relativ frühen Abend waren wir nach gefühlten Millionen
gelatschten Kilometern derart platt, dass wir nach einem (recht
schlechten) Essen in Hotelnähe direkt ins Bett gefallen sind.
Als ich kaum älter als Lisa war, habe ich übrigens mein "teuerstes Bier"
in Paris getrunken. Damals im Bereich des Centre George Pompidou für
ungefähre 5 DM. An der Tatsache hat sich nichts geändert. An diesem
Wochenende war ich regelmäßig mit 8-9 Euro dabei (0,5 ltr.).
Der Samstag war dann weitaus anstrengender. Die verbleibenden
wichtigsten Sehenswürdigkeiten der hektisch-lauten Stadt mit den meisten
Hundescheißehaufen und Pinkelecken der Welt (mein Gefühl) mussten
abgehakt werden. Die Metro haben wir dabei am wenigsten genutzt und
mehr auf meine bescheidenen Ortskenntnisse vertraut. Mit Erfolg
übrigens.
Sacre Coeur und das im wahrsten Sinne des Wortes "malerische"
Viertel Montmartre standen zuerst auf der To-Do-Liste. Moulin Rouge,
Galleries La Fayette, L'Opera, Notre Dame folgten unmittelbar zu
Fuß. Im Schatten der von vielen Besuchern belagerte Kathedrale liegt
übrigens die beste Eisbude von Paris. Klar, dass wir zum
Berthillions mussten um dort vier ausgesprochen leckere kleine
Kugeln für € 7,50 zu kaufen. Die Wartezeit in der Schlange hielt sich
bei mäßigen Temperaturen zum Glück in angenehmen Grenzen. Den Louvre
haben wir nur kurz gestreift, um die von Lisas Freunden gebuchte
Stadtrundfahrt mit Eiffelturmbesichtigung und Seine-Rundfahrt nicht zu
verpassen. Die Tour alleine dauerte über 4 Stunden und war ihr Geld
allemal wert!
Im Anschluss daran konnten wir mit Mühe und Not noch einen Döner
ergattern und haben den Abend bei einem Bier gegenüber unserm Hotel
ausklingen lassen - die Hotelbar hatte schon geschlossen, als wir von
der Stadtrundfahrt zurück kamen.
Der Sonntag stand dann nach einer angenehmen Nacht im Zeichen der
Rückfahrt und dem Packen der verbliebenen Kartons und Kisten ins Auto
und in den kleinen Anhänger, der sich im laufe der letzten Wochen als
wahres Platzwunder herausgestellt hat.
Der heutige Sonntag machte die Qual der Wahl, die Auswahl einer geeigneten Bewegungseinheit schwer: Zum einen hatte ich mir eine (mindestens) zweistündige Radausfahrt in den Plan geschrieben. Dagegen standen: Schwimmen (ja wirklich, ich schwöre!), die RTF in Harsewinkel über 200 KM, der Triathlon in Bad Rothenfelde und, wenn man so will: das Volksradfahren in Versmold-Loxten über 50 KM Nachdem ich mich gestern einen überlangen Tag über mit Lisa und ihren WG-Kumpels ("Die Freaks") in Magdeburg und Braunschweig herum getrieben habe, war ich heute früh kaum aus den Federn zu bewegen. So fiel der eigentliche Favorit (RTF) schon mal hinten runter. Mal abgesehen davon, dass ich noch nicht einmal das Regenwetter gepeilt hatte. Klar, dass das Volksradfahren keine wirkliche Option darstellte, oder? Die Wahl fiel auf eine locker-lange Schwimmeinheit, An- und Abfahrt mit dem Mountainbike (dazu später). Nachdem ich die Sachen gepackt hatte, habe ich mich kurzerhand um entschlossen, das MTB gesattelt und bin nach Bad Iburg gestiefelt. Hier fand heute die TEUTOTOUR statt, ein Mountainbike Event über wahlweise 20 oder 40 KM, ohne Zeitnahme, durch und über die Teutoburger Wald rund um Bad Iburg. Klar - wo sonst?? Der Radhändler und Schrauber meines Vertrauens hatte mir den Floh schon im letzten Jahr ins Ohr gesetzt, aber damals hatte ich andere Probleme ;-). Über 550 StarterInnen, aufgrund des Regens weniger als im Vorjahr, gingen heute auf die eine oder zwei unterschiedlichen Runden. Teilweise Familienväter mit ihren Sprösslingen, die schon recht ambitioniert zur Sache gingen. Die erste Runde war dann auch, bis auf ein oder zwei Abfahrten für MTB-Anfänger wie mich tauglich. Bergauf war ich ganz gut dabei, bergab etwas zögerlich. Daran muss ich wohl, wie auf dem Rennrad, noch arbeiten. Gut: meine Sportbrille mit Klipp-In, die ich mir vor der TransAlp zugelegt hatte, erfüllte voll und ganz ihren Zweck. Kein Vergleich zur Benutzung der Kontaktlinsen, mit denen ich die Hindernisse oft erst zu spät sehe bzw. richtig einschätzen kann. 400 HM auf den ersten 20 KM, 550 auf den zweiten, auch technisch anspruchsvolleren. Die drückende, feuchte Wärme sorgte für einen permanenten Schweißfluss, besonders auf den zwei oder drei über 20-prozentigen Steigungen. Bis dato war mir unbekannt, dass es so etwas hier gibt. Der Schrauber meines Vertrauens ist also auch vor drei Wochen der (Mountainbike-)Händler meines Vertrauens geworden. In seinem Fundus von Ladenhütern hat er noch ein angestaubtes Modell des TREK6000 hervorgekramt, das mir wie auf den Leib geschneidert passt, und mir bislang schon viel Freude bereitet hat. Das Testrad aus dem Laden hat einige wenige KM runter, ist also neuwertig. Kein Vergleich zu meinem alten HaiBike, das zwar schön aussah, sich aber nicht gut fahren ließ. Das TREK dagegen fährt sich in der Bewegung wie ein Rennradrad und "arbeitet mit". Das hat sich besonders heute gezeigt, als ich Auf- und Abfahrten problemlos fahren konnte, an denen ich mit dem alten gestanden hätte. Ein Nachtrag zu zum NordseeMan vom letzten Wochenende, den ich weiter verfolgen muss: Trotz der hohen Anstrengung über knapp 5 Stunden hatte ich diesmal keine nennenswerten Probleme bei der Energieversorgung bzw. mit dem Essen nach dem Wettkampf. Zum Frühstück habe ich mit nur einem Brötchen, 1 Joghurt und etwas Müsli mit Sicherheit zu wenig gegessen. Auf dem Rad hatte ich diesmal kein Maltodextrin dabei sondern nur zwei Flaschen mit "Multipower Isodrink". 35-gr-Proben, die wir beim OstseeMan bekommen haben und ich aus Faulheit in die Flaschen gefüllt hatte. Von den angebotenen Getränken auf der Radstrecke habe ich zwar eine Flasche Wasser genommen, aber nicht getrunken. Dazu noch 3 POWERT-Gels. Bei Laufen habe ich nach 10 KM etwas Wasser getrunken. Danach erst wieder im Ziel. In Zukunft werde ich mal das Malto weglassen und nur den ISODRINK in die Flaschen füllen. Vielleicht ist das der Problemlöser...!???